Geschichte

Als im Jahr 1953 der Arzt Prof. Fritz Lejeune den DKSB gründete, hatte Deutschland die ersten Nachkriegsschwierigkeiten überwunden. Zwanzig Jahre später  wurde der Ortsverband Wuppertal e. V. am 05.06.1973 gegründet. Dieser hat sich von Anfang an einerseits den praktisch- betreuenden Aufgaben, andererseits den theoretisch-gesellschaftlichen Aufgaben zugewandt.

Viele hilfreiche Projekte für Kinder wurden im Laufe der Jahre angeboten. So das Sorgentelefon (heute bundesweit als das Kinder- und Jugendtelefon, Die „Nummer gegen Kummer“ bekannt), einem Mütter-Entlastungsdienst, Pflegestellenarbeit, Prager – Eltern – Kind – Programm (PEKIP), Spielmobil, Spiel- und Lernstuben für ausländische Kinder, Vater-Mutter-Kind-Gruppen, Hausaufgabenbetreuung, Kleiderläden, Kinderbetreuung im Krankenhaus, Sozialpädagogische Familienhilfe, Hilfe im Alltag, Gesellschaftsspiele – Verleih, Ärztliche Beratungsstelle bei Kindesmisshandlung, Vernachlässigung und sexuellem Missbrauch, betreute Besuchskontakte, das Eltern-Telefon, Ausbildung zur qualifizierten Babysitterin und die Kinderrechtswahlen. Einiges musste wegen Raumnot und finanzieller Belastung aufgegeben werden, vieles konnten wir jedoch erhalten. Und immer wieder reagieren wir auf die aktuellen Herausforderungen mit neuen Angeboten und Projekten.

Zur Sicherstellung der Arbeit waren Umzüge nötig. Von der Untermiete bei der Kreisgruppe des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in der Arrenberger Straße, dann Luisenstraße 49 bis hin ins Köbo-Haus am Döppersberg, von dort in die Vogelsangstraße (Kliniken St. Antonius) und schließlich in das jetzige Kinderschutzbüro in der Schloßbleiche 18.

Aktuell sind 5 hauptamtliche Mitarbeiterinnen in den verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichem Stundenumfang tätig.

Täglich finden telefonische und persönliche Beratungen statt, der Vorstand trifft sich zu Vorstandssitzungen, die Geschäftsstelle und das Kinderrechtebüro „Hand in Hand“ haben hier ihr Büro.

Es werden Babyschalen und Autositze in allen gängigen Größen verliehen und es finden Schulungen für Ehrenamtliche, Eltern und Kinder statt. Dazu gehört z.B. der Babysitterkurs.

Inzwischen finden Familien in 3 Kleiderläden günstige und gut erhaltene Kleidung und Kinderausstattung wie Kinderwagen, Betten, Spiele, Bücher, etc.

Das gesellschaftspolitische Engagement des Wuppertaler Ortsverbandes zeigt sich vor allem in der Öffentlichkeitsarbeit. Er nimmt u. a. Stellung zu den Themen Gewalt gegen Kinder, sexueller Missbrauch, Kind im Verkehr, Verankerung der Kinderrechte in der Verfassungen, beteiligt sich mit Informationsständen bei Stadtteil- und Schulfesten und sucht gemeinsam mit der Stadt Wuppertal nach Spielplatzpat*innen, die sich um die Spielplätze kümmern und die Interessen der Kinder dort unterstützen.

Und zum Schluss ein Paar Worte zur Finanzierung. Von den zur Zeit ca. 140 Mitgliedern kann kein Ortsverband die vielfältigen Aufgaben leisten. Das finanzielle Problem wird im Zeichen leerer öffentlicher Kassen in Zukunft zunehmen.

Ein neues Phänomen bedrückt die Arbeit: Kinderarmut in den vielfältigsten Formen, „Reiches Land – Arme Kinder“ wird konkret. So ist in  Wuppertal bereits jedes 3,6. Kind Hartz- IV- Empfänger. Es bedarf also einer enormen Anstrengung die Arbeit des Kinderschutzbundes in dem jetzt bestehenden Rahmen fortzusetzen und zu erweitern.

Nur durch die ehrenamtliche Mitarbeit und der hilfreichen Finanzierung durch engagierter Menschen ist dies möglich!

Die Kleinen von heute sind unser Stolz, unser Glück und unsere Hoffnung.
Bald werden sie die Großen sein.

Ernst – Andreas Ziegler: “Auf der Suche nach der Wuppertaler Seele”, 1996